In einer Studie zeigen Medienwissenschaftler von der Universität von Amsterdam und der Freien Universität Amsterdam, dass der „Stemwijzer“ (Wahl-O-Mat) in Zusammenhang mit den Nachrichten über Parteien und Politiker eine signifikante Einfluss auf den Ausgang der niederländischen Parlamentswahl am 22. November hatte. Die Umfrage zeigt angeblich, dass die Sozialistische Partei (SP) und die rechtspopulistische „Partei für die Freiheit“ (PVV) in den Wahlempfehlungen des Wahl-O-Mat überrepräsentiert waren. Die PvdA (vergleichbar mit der deutschen SPD) und die VVD (vergleichbar mit der deutschen FDP), normalerweise die zweit- und drittgrößte Partei, waren aber unterrepräsentiert.

Das bedeutet aber nicht, dass viele Wähler dem Wahl-O-Mat blind gefolgt sind. Bürger, die bislang die sozialistische Partei gewählt haben, werden nicht liberal wählen, wenn der Wahl-O-Mat es empfiehlt. Die Gefahr liegt vielmehr in der Ähnlichkeit der Parteien. Eine Nachrichtenanalyse bestätigt, dass Parteien, die mit ihren eigenen Themen oft in den Medien erscheinen, sich am besten profilieren. Logisch. Das Problem war aber, dass die PvdA und die VVD sich im Wahlkampf nicht gut profiliert haben. Viele Themen wurden im Vorfeld des Wahlkampfes durch die anderen Parteien in den Medien diskutiert und besetzt. Und genau dadurch hat der Wahl-O-Mat dafür gesorgt, dass viele Wähler ihre Entscheidung noch einmal überdacht haben, als ihnen eine ähnliche Partei empfohlen wurde.