Zitat aus derstandard.at 25.2.2004 “US-Präsident George W. Bush hat mit seiner Ankündigung, er werde einen Verfassungszusatz zum Schutz der Ehe und gegen Eheschließungen von Homosexuellen unterstützen, in ein politisches Wespennest gestochen. Die ausgelöste Kontroverse um Rechte von Schwulen und Lesben könnte selbst Kernthemen des US-Präsidentschaftswahlkampfes, wie Nationale Sicherheit und Gesundheitsfürsorge, überschatten.” (Zitat Ende)

Die klassische politikwissenschaftliche Frage dazu: Qui bono?

Die Antwort darauf ist für beide Hauptkandidaten das wahre Wespennest. Bush hat die Interessen der christian right befriedigt, aber nach Newt Gingrich wissen wir, dass das nicht mehrheitsfähig ist. Eine radikale Gegenposition inkl. gleichgeschlechtlicher Ehe wiederum mag für den Bürgermeister von San Francisco gut sein, aber im konservativeren Rest der USA wäre sie für einen demokratischen Herausforderer von Bush Harakiri mit Anlauf.

Wahlen werden trotz zunehmender Polarisierung der US-Gesellschaft in der Mitte, im mainstream, entschieden und müssen bundesweit und überregional gewonnen werden, daher befinden sich Bush und sein wahrscheinlicher Herausforderer Kerry bei diesem Thema auf gleichermaßen sehr dünnem Eis.