“Kein Pardon kennt das IOC: Tagebuch Verbot für Sportler. Während der Olympischen Spiele dürfen Athleten nicht im Internet veröffentlichen. Sonst droht die Abreise aus Athen”, berichten wir heute.
Betroffen sind z.B. Franzi, Hannah Stockbauer oder der Frauen-Achter: Letzte Worte vor Athen, heißt es auf ihren Internetseiten, weil laut IOC Regel 59 eigenständige Berichterstattung verboten ist. Ich konnte es auch kaum glauben, als ich gestern nach Artikeln über Olympia 2000 bei politik-digital suchte und dort fand: Bereits in Sydney 2000 waren Online-Tagebücher verboten. Aber der NOK-Pressesprecher in Athen bestätigte mir das Verbot. Heute habe ich dann in der BZ einen Artikel zum “Maulkorb-Erlass” gefunden. Sonst schweigen die anderen Medien. Noch?
Seltsame Regel, dass schreibende Sportler Journalisten sind, oder? Ist jeder Weblog-Autor Journalist, und würde, wenn er/sie in Athen antreten würde, dazu verdammt sein, das geliebte Weblog für die Zeit der Spiele ruhen zu lassen?
In Sydney nannte man das halt noch nicht Tagebuch. Ich bin gespannt, wie die Weblog-Szene darauf reagiert. Mein Wunsch: Viel Protest!
“Im IOC scheint diesbezüglich der olympische Gedanke verloren gegangen zu sein. So bleibt nur die Hoffnung auf Widerspruch in der Öffentlichkeit, damit 2008 in Peking die Sportler frei berichten können”, schreibt Kollege Knabe.