Im letzten US-Wahlkampf war es eine DER bekanntesten und nachgefragtesten Websites: factcheck.org. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, dass das Konzept auch auf Deutschland übertragen wird. Die Idee: Wissenschaftler und Journalisten überprüfen Aussagen, Versprechungen und Kommentare, die im Wahlkampf getätigt werden. Argumentative Verkürzungen, falsche Darstellungen und Halbwahrheiten sollen damit entlarvt, Politiker zur ehrlichen Kommunikation angehalten werden. Der wichtigste Erfolgsfaktor war dabei die Überparteilichkeit der Websitebetreiber. Zudem reagierten die Websitebetreiber recht schnell auf aktuelle Aussagen.
Nun ist also die Website factcheck-deutschland.de online gegangen. Noch muss die Seite beweisen, dass sie ähnlich potent ist wie das US-Vorbild. Neben mehreren ehrenamtlichen Redakteuren ist auch eine Redaktionsstelle geschaffen worden, die vom Privatmann Frank Hansen als Mäzen gesponsert wird. Hansen ist Gründer der “Stiftung Bridge“, die der Grünen-Nahen “Bewegungsstiftung” verbunden ist. Hansen ist einer der ganz, ganz wenigen Leute in Deutschland, die als Spender von e-Democracy-Projekten auftreten. Allerdings gibt es in diesem Fall keinen direkten Zusammenhang zwischen Stiftung Bridge und factcheck-deutschland.de; die beteiligten Journalisten sind alte Hasen, die Uni Tübingen sorgt für wissenschaftliche Fundierung.