Die Studentenschaft liebt den Widerspruch – und die Hochschullandschaft die Widersprüchlichkeit… Kaum ist das Studium durch die Einführung der BA/ MA Abschlüsse endlich mal generalstabsmäßig durchstrukturiert, wird jetzt die Rolle des informellen, selbst organisierten, spontanen Lernens betont. Grundzutat der aktuellen Debatte ist das Wörtchen „Open“. Dabei geht es nicht etwa um längere Ladenöffnungszeiten. Vielmehr sind seit der Einführung von Studiengebühren nun kostenfrei zugängliche Bildungsressourcen en vogue!

Wer sich schnell einen Einblick in die Thematik verschaffen möchte, ist mit einem Artikel von Stephen Downes aus dem „Interdisciplinary Journal of Knowledge and Learning Objects“ gut beraten. Der Autor gibt eine systematische Einführung zum Begriff „Open Educational Ressources“ und entwickelt interessante Überlegungen zur Nachhaltigkeit von OER-Initiativen.
Ein weiteres Schlagwort ist Open Access – hier sind besonders die Wissenschaftler/innen gefordert, ihr Publikationsverhalten auf E-Journals und Dokumentenserver umzustellen, damit die Bibliotheken im Poker mit den Verlagen nicht ihr letztes Hemd hergeben müssen. Wie es mit der Akzeptanz des Open Access Prinzips aussieht, kann jetzt schwarz auf weiß nachgelesen werden. Die Studie „Open Access & Science Publishing“ wurde 2006 von der Ludwig-Maximilans-Universität München in Kooperation mit der University of Arkansas (USA) durchgeführt.
Weitere Infos zu Open Access beinhaltet das Chatprotokoll mit Prof. Wolfgang Coy. Auch zum Thema OER ist ein Chat geplant – im Juli erwartet uns der Chat-Gast Bernd Lutterbeck vom Fachbereich Informatik und Gesellschaft an der TU Berlin.