Chat mit Ole von
Beust, CDU-Spitzenkandidat in Hamburg


Ole
von Beust, Spitzenkandidat der CDU Hamburg, ist "Nordic by nature".
Auch deswegen saß der gelernte Jurist in Hamburg, während er die Fragen
im Chat von politik-digital.de und stern.de beantwortete. Nach 44
Jahren SPD-Regierung möchte von Beust nun den Wechsel in der
Elb-Metropole herbeiführen und sprach mit den Chattern über
Koalitionen, Parteibuchwirtschaft und die Internetbranche in Hamburg.

Hauptsorge
vieler Chatter war der Rechtspopulist Ronald Schill und seine Partei
PRO, die laut infratest die drittstärkste Fraktion werden könnte – und
damit auch ein potentieller Koalitionspartner für Ole von Beust, falls
die CDU die Wahlen gewinnen sollte.

"Mein
Hauptziel ist, nach 44 Jahren SPD-Dominanz einen Wechsel
herbeizuführen. Dabei setze ich auf eine starke CDU und vor allem die
FDP als möglichen Koalitionspartner. Schill schließe ich nicht aus,
aber die Bedingungen müssen stimmen. Haben Sie keine Sorge, Hamburg
bleibt eine weltoffene, tolerante, liberale Stadt. Etwas anderes ist
mit mir nicht machbar", versicherte von Beust den Chattern.

Die
FDP hat jedoch einen schweren Stand bei der Wahl und muss jenseits
aller "Projekt 18"-Rhetorik der Bundespartei um einen Einzug ins
Rathaus bangen. Auch eine große Koalition will von Beust nicht
ausschließen, aber: "Mein Ziel ist der Wechsel".

Inhaltlich
setzt der Hamburger vor allem auf die Bildung: "Hamburger
Fachhochschulen und Universitäten schneiden bei den Hochschulrankings
meistens katastrophal schlecht ab. Hier muss investiert werden." Auch
in der Wirtschaftspoltik spielt Bildung eine Schlüsselrolle: "Bildung,
das heisst gute Schulen und Hochschulen, sind eine Voraussetzung." Vor
allem soll sich die Wirtschaftspolitik um die gebeutelte New Economy
kümmern: "Trotz der Schwierigkeiten der Branche dürfen wir den
Anspruch, deutsche "Internet-Hauptstadt" zu sein, nicht aufgeben."

Außerdem
hat von Beust jedoch auch noch andere Ziele, die überraschen: "Neben
den Inhalten geht es vor allem um die Beendigung der
Parteibuchwirtschaft. Ich will, dass bei der Vergabe öffentlicher Ämter
nur Leistung zählt, und nicht das Parteibuch." An diesem Ziel wird man
von Beust messen können, sollte er tatsächlich der nächste
Bürgermeister in Hamburg sein.

Ole von Beust ist sich jedenfalls sicher: "Rot-Grün wird keine Mehrheit mehr haben und es wird einen Wechsel geben."

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