Originalbild von The White House via FlickRBarack Obama hat anscheinend einen Trend gesetzt: Seitdem er in seinem ersten Wahlkampf 2008 den Nachrichtendienst Twitter einsetzte, ist die Zahl der twitternden Regierungsoberhäupter mit jedem Jahr kräftig angewachsen. Von Großbritanniens Premier David Cameron (Twittername: David_Cameron), über die Königin Jordaniens (QueenRania), bis hin zu Russlands Präsident Dimitry Medvedev (MedvedevRussia) sind mittlerweile die Regierungschefs von 123 Ländern bei Twitter vertreten.
Dies geht aus einer Untersuchung des Digital Policy Council (DPC) hervor, der seit 2009 jährlich die Twittertätigkeit der Regierungen von 164 Staaten in einem Ranking Report erhebt. Der DPC ist Teil eines Think Tanks namens Digital Daya mit Sitzen in Washington D.C., Dubai und Kuala Lumpur. Mit „World Leaders on Twitter“ ist nun im Dezember die jünste Publikation erschienen, die einen 78-prozentigen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. 75 Prozent der 164 untersuchten Staaten sind mit ihrem Regierungsoberhaupt bei Twitter vertreten; 2011 waren es erst 69. Die Autoren interpretieren diese Entwicklung positiv: „Politische Führer […] werden sich immer stärker der neuen Möglichkeiten zur Kommunikation mit ihren Wählern bewusst.“
Die Studie listet die Staaten mit ihren Oberhäuptern gemäß der Zahl ihrer Follower auf. Kaum überraschend steht der US-Präsident an erster Stelle mit sagenhaften 24 Millionen Followern, von denen allein 15 Millionen 2012 neu dazu gekommen sind. Die danach folgenden Plätze verzeichnen sehr viel weniger Follower: Der zweit-platzierte Hugo Chavez, Präsident von Venezuela, hat gerade mal 4 Millionen. Mit Brasilien, Argentinien, Kolumbien und Mexiko wird die Top Ten von Lateinamerikanischen Ländern dominiert.
Deutschland kommt mit dem Account des Regierungssprechers (RegSprecher) gerade mal auf 81.977 Follower und steht damit an 36. Stelle des Rankings. 50 Regierungsoberhäupter der untersuchten Länder haben weniger als 5.000 Follower, knapp die Hälfte davon sogar weniger als 1.000. Auf die Art der Twitteraktivität wird in der Studie nicht näher eingegangen, obwohl sich sicherlich große Diskrepanzen hinsichtlich der Zahl der Tweets sowie der Twitterart (reine Informationsdarstellung nach außen oder Interaktion) und der Frage, ob ein Regierungsoberhaupt persönlich twittert oder dies einem Sprecher überlässt, ergeben würden.
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