Online-Zersplitterung im deutschen Bildungsstreik, Merkel im Einsatz für die deutsche Presse und Aufruf zur Abschaffung des Datenschutzes: Dies und mehr aus einer Woche Netzwelt in der Linkliste.

 

"Scheiß-Internet"-Preis für Wiener Grüne

Der erstmals vergebene "Wolfgang Lorenz Gedenkpreis für internetfreie Minuten" ging an die Wiener Grünen. Ihn hätten sie sich vor allem durch die "missglückte politische Kommunikation im Netz" bei den vergangenen Vorwahlen verdient gemacht, bei denen sie die"„Politik- und Partizipationsansätze der NetzuserInnen" kaum einbezogen hätten, so der "Standard".

Online-Zersplitterung im deutschen Bildungsstreik

Im Vergleich zu den österreichischen Studentenprotesten organisieren sich die Demonstranten hierzulande noch wenig über das Internet. In beiden Ländern fehlen darüber hinaus die "Schnittstellen zur ‘analogen’ Politik". Zu diesem Ergebnis kommt Politikwissenschaftler Christoph Biber, der für futurezone die Internet-Kommunikation der Studentenproteste untersuchte.

Merkel will unabhängige und hochwertige Presse unterstützen

Beim VDZ-Kongresses (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger) in Berlin sprach sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Rede für eine "stärkere Stellung der Printmedien im Online-Bereich" aus. Zudem wolle sie sich für die Rechte von Journalisten und Verlegern einsetzen. Die Weichen für politische Rahmenbedingungen müsse die Medienbranche jedoch selbst stellen.


Hacker testen E-Voting-Technik in Brasilien

Ein kürzlich von der brasilianischen Regierung ausgeschriebener Hacking-Contest sollte zeigen, wie sicher elektronische Wahlmaschinen sind. Ziel sei es gewesen, Wahlmanipulation ermöglichende Sicherheitslücken aufzudecken. Die neun Hackerteams seien bis auf einen Systemeinbruch jedoch gescheitert, berichtet gulli.com.

Onlineauftritte: Printmedien überholen TV-Sender

Einer Studie der Unternehmensberatung OC&C zufolge kommen die Onlinereichweiten von Wirtschaftsmedien und Zeitungen "ihren  klassischen Print-Pendants schon sehr nahe" oder überholen sie sogar, wie es bei Computerzeitschriften der Fall sei. Im TV-Bereich sehe es dagegen "eher mager" aus.


"Der Datenschutz gehört abgeschafft"

Für den freien Informationsfluss und gegen staatliche Kontrolle spricht sich Autor Alex Baur auf weltwoche.ch aus. Damit verteidigt er insbesondere das umstrittene Google Streetview, dem der Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür in einer Klageschrift schwer wiegende Persönlichkeitsverletzungen vorwirft. Diese vermeintliche Sicherung der Persönlichkeitsrechte diene jedoch vor allem den meist anonymen Funktionären des Datenschutzes, behauptet Baur.


„Payback"- Von der kognitiven Krise im digitalen Zeitalter

Die Debatten um eine digitale Spaltung der Gesellschaft bereichert der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher nun mit seinem neuen Buch "Payback". Er behandelt darin die digitale Überforderung und soziale Verpflichtung ebenso wie seine eigene "persönliche kognitive Krise" mit den Datenmengen des Internets. Andrian Kreye von der "Süddeutschen Zeitung" hat das Buch gelesen.



Steiniger Weg aus der Medienkrise

Die Finanzkrise der Verlage war auch das Thema einer Podiumsdiskussion der Heinrich-Böll-Stiftung in Stuttgart. Sorgen mache man sich vor allem um den Funktionsverlust der Printmedien, so Vorsitzende Heike Schiller. Der Fernsehjournalist Ulrich Kienzle appellierte an die "journalisitsche Fantasie".