Das kommt nur einmal, pardon zweimal, das kommt nie wieder! Gleich
zwei Premieren feierte die Expo in diesem Jahr: Nicht nur, dass die
EXPO zum ersten Mal seit ihrem Bestehen in Deutschland stattfindet,
sondern auch dass sie sich im " digitalen Zeitalter" erstmalig
virtuell im Internet präsentiert.

Ein Besuch auf der Expo? Pflicht! Spätestens seit Veronas lilafarbenem Lackoutfit und Sir Peter
Ustinovs Begegnung mit der "Chillout-Zone".
Dank Internet kann sich jeder das Spektakel erstmal in Ruhe von zu Hause ansehen. Niemand kauft schließlich
gern die Katze im Sack! Also rauf auf den virtuellen Highway –
Ziel: www.expo2000.de.


Die Homepage empfängt den Besucher mit einem angenehm
dunkelblauen Hintergrund mit leicht farblich abgesetztem Expo-Motiv. Ein schlichtes, dennoch ansprechendes
Design, aber vor allem übersichtlich und konsistent. Acht Rubriken laden ein, in die Welt der Expo
abzutauchen. Wohin als erstes? Eigentlich gibt es da ja nur eine Alternative: Die Antwort auf die Frage
" Was ist die Expo?"

Hoppla – die richtige Abfahrt verpasst? Keine Sorge, jedes der einzelnen Unterthemen erscheint auf
dem blauen Eingangshintergrund in einer eigenen Farbe, so dass sich die Frage " Wo bin ich?" immer leicht
beantworten lässt. Um sich erst einmal einen Gesamtüberblick zu verschaffen, lohnt sich ein Abstecher auf
das "Expo-Gelände" passend
in einem Grünton gestaltet. Und dann gleich weiter zum
Rundumblick von den Dächern
der Expo, ganz ohne Höhenangst.

Hilfe, wo geht es zurück zur Hompage? Auf allen Seiten befindet sich ein Link zurück zur
"Home" Page und ein Link zur Eingangsseite des jeweiligen Themengebietes. Aber auch die Farben geben immer
einen Hinweis auf den Standort, so dass die Orientierung im Datendschungel nicht verlorengeht. Zahlreiche
Verknüpfungen auf themenspezifische Seiten bieten darüber hinaus zu einem Stichwort einen umfassenden
Überblick. A propos Überblick. Wollten sie nicht auch schon immer mal etwas über die Geschichte der Expo
erfahren?

Ein Klick genügt
für den Sprung zurück in die Vergangenheit. Wie? Die Weltausstellung in Hannover ist die Erste, die seit
der "verhinderten
Weltausstellung
" 1896 in Berlin in Deutschland stattfindet?
Aha, deshalb präsentiert sich die "Official Website" natürlich in deutsch, klar. Für Besucher aus dem
Ausland stehen neben deutsch und englisch noch 9 weitere Sprachen zur Auswahl. Doch leider öffnet sich
zum Beispiel für französisch nur
ein kleines Begrüßungsfenster. Das komplette Webangebot ist nur in deutsch und
englisch verfügbar. Schade. Naja, dann
statt Sprachunterricht eben erstmal eine Rundreise mit dem Expo-Express.

Und wohin auf der Expo? Jeder Schauplatz, der sich auch direkt auf dem Plan
des Expo-Geländes anzeigen
lässt, wird durch ein Photo visualisiert. Ein ganz spezieller Service verbirgt sich hinter dem Begriff
" MyExpo" . Hier kann sich jeder Expo-Bummler seinen ganz individuellen Expo-Tag zusammenstellen. Alle
interessanten Veranstaltungen werden auf einer Art Karteikarte gesammelt und anschließend eine ganz
persönliche Route ausgedruckt. Und wenn die heimische Druckerpatrone leer ist? Kein Problem. Die bequem von
zu Hause zusammengestellte Tour lässt sich speichern und dann einfach direkt an den Monitoren des
Besucherinformationsdienstes auf der Expo wieder abrufen. Clever.

Die Expo-Webseiten begeistern, auch wenn sich der Themenbasar
"Entertainment" nicht so recht in das
Gesamtkonzept einfügen will. Der von einer zweiten Web-Agentur nachträglich zur Werbekampagne mit Verona
Feldbusch und Sir Peter Ustinov realisierte Webauftritt fällt nicht nur gestalterisch aus dem Rahmen,
sondern verfolgt auch inhaltlich eine ganz eigene Linie. Die vielfältigen multimedialen Details führen
darüber hinaus zu unheimlich langen Ladezeiten und zögerlichen Reaktionen der Anwendungen. Aber die Zeit
kann ja auch sinnvoll genutzt werden, zum Beispiel um nach einer Unterkunft zu suchen.

Wo bettet der müde Expowanderer sein Haupt? Auf der Hompage gibt es kein Icon mit dem Titel
"Übernachtungen". Da lohnt sich vielleicht ein Blick hinter die Kulisse von
"Tickets+Shops", ein
Billet benötigt schließlich jeder. Eine hellblaue Ebene öffnet sich. Was kostet die Eintrittskarte in die
Zukunft?", wird der findige User gefragt, wenn sein Mauszeiger über den Button
"Tickets" fährt. Genau das will
er ja wissen, also " klick los" . Die Suche führt zu einer Grafik mit allen Preisen und Ermäßigungen und den
verschiedenen Möglichkeiten, eine Karte zu kaufen. Gut, das wäre geschafft.

Zurück auf "Tickets+Shop",
mit einem kleinen Abstecher über "
Hannover
" findet sich doch noch die richtige Kategorie:
"Reiseziel: Expo". "Unterbringung"
steht dort geschrieben, neben einer Karte, die die Möglichkeit bietet, mit dem Verkehrsmittel seiner Wahl
eine Reiseroute nach Hannover zu planen. Hinter
"Unterbringung" verbirgt sich
eine umfangreiche Linkliste mit Hotels und Zimmervermittlungsagenturen. Sind sie dynamisch, sportlich,
jung? Dann empfiehlt sich eine Übernachtung im
" Jugendcamp". Oder
mögen Sie es bequem und elegant? Dann vielleicht doch lieber eines der Hotels. Einfach Online buchen,
schnell und bequem. Was es nicht alles gibt!

Nachdem Eintritt und Unterkunft gesichert sind, ist nur noch eine Frage offen. Mit welchen
kulturellen Highlights erwartet die EXPO die Weitgereisten? Der "
Veranstal-
tungskalender
" scheint sich für die Lösung dieses Problems förmlich aufzudrängen, also nichts
wie rein. Aha, alles rund um die Veranstaltungen ist also orange hinterlegt. Bei einem Klick auf "Mein Tag"
öffnet sich ein Kalender, an dem jeder sein persönliches Expo-Datum eingeben kann. Neben dem tagesaktuellen
Angebot erscheint auch die Auflistung der ständigen Veranstaltungen. Nun gilt es eine Auswahl aus dem
üppige Angebot zu treffen: Hier steht man wahrscheinlich vor der schwierigsten Aufgabe des gesamten
EXPO-Auftritts.

 

Was wäre die Expo ohne – Twipsy

Wer ist Twipsy?
Twipsy ist das offizielle Maskottchen der Expo. Leider sieht Twispy aus wie ein gerupfter Paradiesvogel.
Allerdings ist das arme Federvieh auch ein fleißiger Helfer, mit dem es sich unter der Rubrik
"Suchen" zu chatten lohnt.
Fragen zu Preisen, Unterbringung und Öffnungszeiten beantwortet Twipsy meist souverän, auch grammatikalisch
falsche und mit Rechtschreibfehlern gespickte Anfragen. Doch Vorsicht: Twipsy kann auch ganz schon eigen
werden.

Für ein Interview mit Politik-digital konnte Twipsy ein bisschen was von seiner knappen Zeit abzweigen.

 

politik-digital: Guten Tag, Twipsy!

Twipsy: Guten Tag, ich freue mich, Sie kennen zu lernen.

politik-digital: Warum heißt Du eigentlich Twipsy?

Twipsy: Warum tragen Sie Ihren Namen? Ich bin eben Twipsy genannt worden.

politik-digital: Du siehst noch sehr jung aus! Wie alt bist Du?

Twipsy: Es begann vor langer Zeit. Ein Funken. Ein Urknall. Ein Stern mit spitzen
Zacken. Geballte Energie breitet sich aus. Vielleicht ein Fels. Eine Amöbe. Leben im Wasser.
Etwas wie eine Pflanze. Ein Wesen, das einen Mund zu haben scheint. Einen Bauch. Augen. Füße.
Ein Lächeln. Farbe gibt dem Körper Ausdruck. -TWIPSY- das bin ich.

politik-digital: Ah ja! Also schon sehr alt. Was hast Du eigentlich vor
der Expo gemacht?

Twipsy: Vor meinem Engagement bei der EXPO 2000 habe ich auch schon als Datenträger
gearbeitet. Besonders gerne habe ich immer persönliche E-Mails übertragen. Die meisten
Empfänger freuen sich so darüber.

politik-digital: Nun noch eine abschließende Frage: Was wirst Du
machen, wenn die Expo vorbei ist?

Twipsy: Auch nach der Expo 2000 wird es Informationen geben, die durch das
Internet transportiert werden müssen. Da wird es für mich noch viel zu tun geben!

politik-digital: Vielen Dank für das Interview.

Twipsy: Keine Ursache!