Die Digitalisierung wirkt sich auf immer mehr Bereiche des Lebens aus – und dieser Trend dürfte sich noch verstärken. Umso wichtiger ist es, dass Heranwachsende sich Kompetenzen aneignen, um in der digitalisierten Welt zurecht zu kommen. Welchen Anteil die Schule dabei leistet, hat eine neue Studie untersucht.

Im Rahmen des Fachkongresses “Digitale Gesellschaft” am 16. und 17. November in Saarbrücken hat der Verein Initiative D21 die Sonderstudie “Schule digital” veröffentlicht. Die Studie geht der Frage nach, wie die Institution Schule zum Erwerb von Digitalkompetenz beitragen kann. Dazu wurde die Kompetenzentwicklung in Schulen mit und ohne digitalen Schwerpunkt untersucht. Außerdem befragten die Forscher Schüler, Lehrer und Eltern nach dem Digitalisierungsgrad ihrer Lern- und ihrer Lebenswelt.

Der erste Teil der Studie konzentriert sich auf die Bildungsinfrastruktur. Hier beobachten die Forscher eine große Diskrepanz zwischen dem Leben der Schüler zu Hause und in der Schule. Während die Schüler außerhalb des Unterrichts Smartphones und Computer intensiv nutzen, gibt es nur in der Hälfte der Klassen Internet. Außerdem ergab die Studie, dass über 60% der Lehrkräfte sich selbst keine ausreichende Digitalkompetenz zuschreiben und häufig auf den Einsatz Digitaler Medien verzichten. Einig waren sich alle Befragten, dass in einem zunehmend digitalisierten Alltag IT-Kompetenzen unverzichtbar sind.

Die parallel veröffentlichte D21-Studie über die Digitalisierung der Gesellschaft (D21-Digital-Index 2016) zeigt, dass die Deutschen schon zu 79% online sind, in der Altersklasse von 14 bis 49 Jahren sogar nahezu 100%. Es besteht also kein Zweifel, dass die Frage nach der Rolle der Schule beim Digitalkompetenzerwerb uns weiterhin beschäftigen wird.

 

Titelbild by Independence Learning Commons via Flickr, CC BY-SA 2.0

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