Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gab am 11. März 2008 live im Netz den Startschuss für die neue Imagekampagne "be berlin – Sei Berlin". Flaggschiff des rund 10,6 Mio. teuren Städtemarketings ist die Internetseite www.sei.berlin.de. Während Wowereit live und online sprach, umrahmte ihn die Banner-Werbung "Be Berlin, Be Tempelhof" von Gegnern der Flughafenschließung.

Das aus Experten verschiedener Fachrichtungen zusammengesetzte Berlin Board will durch den Markennamen im globalen Konzert der Metropolen mitsingen – so wie bei "I love New York". Neben Werbeplakaten, Fernseh- und Radiospots sowie Zeitungsanzeigen soll vor allem die am 11. März 2008 online gegangene Website www.sei.berlin.de die Interaktion mit den Bürgern suchen. Als Botschafter Berlins sind sie aufgerufen, ihre persönliche Geschichte zum Besten zu geben, um sie daraufhin online bewerten, weiterempfehlen und kommentieren zu lassen. Die Geschichte sollte möglichst „authentisch, originell und mutig sein“, von einer „innovativen Idee“ oder „engagierten Mitmenschen“ erzählen, einfach „Spaß machen“.

Sei irgendwas

Ergänzt wird der Oberbegriff, so die Senatskanzlei, durch einen je nach Thema wechselnden rhetorischen Dreiklang, etwa „sei stadt, sei wandel, sei berlin“ oder „sei straße, sei laufsteg, sei berlin“. Mit diesem Slogan bewirbt beispielsweise die bundesweit in die Schlagzeilen geratene Rütli-Schule ein Modeprojekt.

Viel Spaß hatten die Anhänger der Interessensgemeinschaft City-Airport Tempelhof (ICAT) um die Berliner Christdemokraten. Während der Regierende live auf www.berlin.de das Konzept präsentierte, schalteten die Tempelhof-Befürworter eine vorher punktgenau auf die Kampagnenvorstellung abgestimmte Werbeanzeige mit der Überschrift "Be Berlin, Be Tempelhof" auf dem Hauptstadtportal www.berlin.de online. Der erklärte City-Airport-Gegner Wowereit schien augenscheinlich nichts davon mitbekommen zu haben, die Werbebanner verschwanden allerdings nach kurzer Zeit wieder.

Für das Folgejahr 2009 wird die zunächst lokale Marketingaktion um eine bundesweite und internationale Werbestrategie erweitert. Bis dahin haben Berlins Einwohner Zeit, sich mit dem neuen Markennamen anzufreunden: „be gespannt“.

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