Das Begeisternde an Weblogs für mich: Endlich wieder ein IT-Thema, das nicht allein technikverliebt daher kommt, sondern gekoppelt mit spannenden Inhalten neue Wege und Ideen der Kommunikation aufzeigt: Daher passt der englische Begriff “social software” so gut. Genau das vermisse ich bei Themen wie WLan, UMTS, Mobile XY – oft reine Business Luftschlösser ohne soziale Rückbindung. Egal ob Weblogs als persönliche Tagebücher oder als Wissensmanagement-Tools eingesetzt werden, die Spannbreite ist für mich das faszinierende, und das ist erst der Anfang.
“Wer glaubt denn hierzulande noch an das Internet??”, fragte Werner Bohlmann im Kommentar zum Eintrag “Blog-Liner Atlas”. Gute Frage, ich. Warum sollte man nicht mehr daran glauben? Zu oft enttäuscht worden?
Nico Lumma, blogg.de, wundert sich über die Resonanz seines Blog-Talk-Vortrags bei der schreibenden Zunft (mein Bericht: Blog-Liner Atlas, danke für die anregenden Kommentare). Eigentlich habe er nur norddeutsch nüchtern die Zahlen präsentiert, die dann einseitig bei Heise, Spiegel und ZDF dargestellt worden seien. Die Stimmung auf dem Podium sei nicht gedrückt gewesen und es sei nicht geklagt worden, wie Spiegel berichtet. Er verweist auf kontinuierliche Zuwachsraten im deutschprachigen Raum. Von insgesamt 15.000 Blogs seien im Juni ca 7.000 aktiv, während im Januar es erst 3000 waren.
Ich bezweifle die These der Spiegel-Autorin, die schreibt, die Entwicklung von Weblogs im deutschsprachigen Raum hänge davon ab, “ob man möglichst schnell viele Werbebanner verkaufen möchte oder nach lebendigen Gesprächen mit vielen Zwischentönen Ausschau hält”. Social Software (inklusive Weblogs) kann beides und noch viel mehr, wenn es gute Anwendungsbeispiele gibt, werden die Zögerlichen folgen – egal wie viele. In Übereinstimmung mit Lumma sind für mich Weblogs ein wunderbares Tool zur politischen Kommunikation. Leidenschaft macht Spaß.