“Wir haben abgetrieben!” – so lautete der Stern-Titel am 2.6.1971. Das Bekenntnis vieler bekannter und weniger bekannter Frauen löste damals ein mittleres gesellschaftspolitisches Erdbeben aus; alle 374 teilnehmenden Frauen forderten zudem die Abschaffung des berüchtigten §218.

Am kommenden Donnerstag nun wird auf einer Pressekonferenz in Berlin ein neues Kampagnenbündnis präsentiert: “Wir haben privat kopiert!” lautet die Schlagzeile. Mit dem Selbstbekenntnis wollen Campact, das Fairsharing-Netzwerk (getragen von Attac, FoeBuD e.V., Grüne Jugend), die Verbraucherzentrale Bundesverband und das Netzwerk Freies Wissen für eine Entkriminalisierung des Downloadens werben. Gefordert wird zudem eine Änderung der geplanten Urheberrechtsnovelle, die im Herbst im Bundestag beraten werden soll. Als späte Antwort auf die Kampagne “Raubkopierer sind Verbrecher” (im Jahr 2004 konnte man sich für fünf Minuten einsperren lassen um “5 Minuten im Leben eines Raubkopierers” zu erleben) soll nun auch der erste Online-Knast eingerichtet werden. Die Hoffnung: “Das immer größer werdende Gefängnis verdeutlicht die absurde Konsequenz der von den Medienkonzernen verfolgten Kriminalisierungsstrategie.” Wo man sich online stellen und einbuchten lassen kann, weiss ich noch nicht, aber die Kampagnenmacher haben sich sicher eine passende URL reserviert …

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