hands-545394_1280 by stevepb via Pixabay, licenced CC0 Public DomainIn unserer Gesellschaft wird auch bei der älteren Bevölkerung der Zugang zum Internet immer wichtiger. Jedoch sind auch im Jahr 2016 48% aller über 60-Jährigen, und damit rund 10 Millionen Menschen, Offliner. Was genau sie daran hindert das Internet zu nutzen, und wie wir ihnen den Einstieg in das digitale Leben ermöglichen können, hat eine Studie nun untersucht.

Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet hat zum Thema “Vermessung der Netzwelt” eine Studie veröffentlicht, die das digitale Leben der über 60-Jährigen in Deutschland darstellt. Um zu erforschen, ob und wie ältere Menschen das Internet nutzen, hat das Institut Hypothesen aus qualitativen Interviews entwickelt, und diese in einer repräsentativen Befragung getestet. Hierbei wurde nicht nur das Digitalisierungslevel der älteren Bevölkerungsschicht erfragt, sondern auch deren selbst zugeschriebene digitale Kompetenz sowie subjektive Chancen und Risiken des Internets.

Die Ergebnisse der Studie zeigen drei Segmente der Ü60-Bevölkerungsschicht. Der kleinste Teil ist das internetaffine Segment. Er besteht aus souveränen Internetnutzern, die wie selbstversändlich einen digitalen Lebensstil führen und das Internet als “eine der besten Erfindungen die es je gab” bezeichnen. Zehn Millionen Offliner jedoch werden von den Machern der Studie weiterhin  als internetfernes Segment eingestuft. Sie haben, so die Studie, Angst vor dem digitalen Wandel, fühlen sich überfordert und sind in Sorge, den Risiken des Internets nicht adäquat begegnen zu können. Des Weiteren gibt es noch das Segment mit  hohem Teilnahmepotenzial, das rund 38 Prozent der Ü60-Bevölkerung ausmacht. Hierzu gehören Ältere, die gerne mehr online sein wollen, sich jedoch zu unsicher und nicht kompetent genug fühlen und sich deshalb meist von Freunden oder Verwandten helfen lassen.

Um zu vermeiden, dass die Mehrheit der über 60-Jährigen in Zukunft von den fortschreitenden Digitalisierungsprozessen  ausgeschlossen wird, müssen die tatsächlichen oder vermeintlichen Hürden also abgebaut werden. Hierfür hat die Studie drei konkrete Empfehlungen ausgesprochen. So müssen wir die Zweifel und Ängste der älteren Bevölkerung ernst nehmen anstatt sie als überängstlich oder desinteressiert abzustempeln. Außerdem fehlen, so die Autoren der Studie, den noch lernwilligen über 60-Jährigen oftmals Erklärungen und Anleitungen für Online-Aktivitäten, die meist fälschlicherweise als intuitiv bezeichnet werden. Letztendlich sei es genauso wichtig, das Vertrauen der älteren Gesellschaft in ihre eigene Kompetenz zu stärken. In diesem Zusammenhang erscheint die Beobachtung der Studienmacher erwähnenswert, auch, dass nach wie vor mehr Informationen dazu angeboten werden, wie man sich vor Gefahren des Internets schützen kann.

Um also einem Trend der gespaltenen Gesellschaft zwischen jungen On- und älteren Offliner entgegenzuwirken, sollten wir uns als Ziel setzen, allen Menschen in unserer Gesellschaft die Chance zu bieten, sich mit dem Internet vertraut zu machen

Titelbild: hands-545394_1280 by stevepb via Pixabay, licenced CC0 Public Domain

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