Ohne Spurensicherung keine strafrechtliche Verfolgung, Hinterzimmerpolitik siegt über Bürgerbeteiligung, das Zusammenspiel von Online-Petitionen und Tweets als Indikator für Aktienkurse – dies und mehr in der Linkliste.

Spurensicherung im Internet
Christoph Möllers schrieb bei FAZ.NET, dass Rechtsschutz und Verbrechensaufklärung im Internet ohne Spurensicherung unmöglich ist. Die strafrechtliche Verfolgung müsse auch im Internet gewährleistet sein. Eine wie auch immer geartete Vorratsdatenspeicherung wäre durch Verfahren der Konrolle von Behörden und speichernden Unternehmen machbar. Zudem meint Möllers, dass die Kritiker der Vorratsdatenspeicherung ihre Bedenken präziser formulieren und zwischen unpraktischen, verfassungsrechtlich bedenklichen und politisch wirklich bedrohlichen Maßnahmen unterscheiden müssten.

Die Internet-Enquete als Placebo
Der Autor vom TheEuropean setzt sich mit der Ablehnung der Mitmach-Software Adhocracy durch den Ältestenrat des Bundestags auseinander. Mit der Entscheidung verkomme die Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft zu einem Placebo für Internet-Chaoten. Das Bürgerbeteiligungstool aus Kostengründen zu stoppen, wirke wie eine lächerliche Ausrede. Lieber würden die Verantwortlichen auch weiter auf das Mittel der Hinterzimmerpolitik setzen.

Das Zusammenspiel von Online-Petitionen
Das Forscherteam Andreas Jungherr, Pascal Jürgens und Harald Schoen beschäftigen sich bei ZEIT ONLINE mit der Dynamik des elektronischen Petitionswesens in Deutschland. Sie vergleichen die Unterstützung von verschiedenen Petitionen. Dabei weisen sie eine signifikante Ausstrahlungswirkung von prominenten Petitionen auf weniger populäre Eingaben nach. Ihr Fazit: Politische Partizipation erzeugt politische Partizipation.

Der Weg der Tweets

In einem Artikel der Max-Planck-Gesellschaft stellt Dr. Krishna Gummadi die These auf, dass sich Twitter- und Facebook-Nachrichten mit einer ähnlichen Logik wie Krankheitserreger und Moden über das Netz verbreiten. Zudem hätten prominente Blogger und Twitterer kaum Einfluss auf die Steuerung von Nachrichtenflüssen. Dank Milliarden von Tweets könne man Prognosen über das Sinken und Fallen der Aktien von Automobilkonzernen oder die Einspielung des Erlöses eines soeben gestarteten Kinofilms am Ende der ersten Woche ableiten.

Staatsfeind WikiLeaks
Im Tagesspiegel stellt Markus Hesselmann das Buch “Staatsfeind WikiLeaks” vor. Darin setzen sich die Journalisten Marcel Rosenbach und Holger Stark mit Julian Assange und ihrer Zusammenarbeit mit WikiLeaks auseinander. Hesselmann findet, dass die Autoren sehr gründlich, nüchtern und überzeugend argumentieren. Ihren Fokus bei den WikiLeaks-Dokumenten legen sie nicht auf “Klatsch und Tratsch”, sondern auf brisante politische Informationen, so Hesselmann.

Unter Mitarbeit von Johann Eggert.