Wer sich per Internet über die Wahlkampfaktivitäten der Grünen informieren will, nimmt am besten den Weg über das Portal gruene.de. Inhalte der Fraktions- und Parteiseiten werden hier zusammengeführt, auch die Aktionsseiten zum Bundestagswahlkampf und die der grünen Jugend sind in die Seite integriert.

 

Grüner Inhalt


Gruene.de ist ein klassisches Portal: Gruene.de gibt einen Überblick über die Inhalte der
Partei– und
Fraktionsseiten sowie der Wahlkampfseite
gruen-wirkt.de. Dort wiederum findet sich eine breite Vielfalt von Informationen.

Partei- und Wahlprogramm können heruntergeladen oder online gelesen werden, Informationen über die Arbeit der Gremien und Arbeitsgruppen finden sich ebenso wie Broschüren als PDF-Download. Eine Extra-Sparte beinhaltet aktuelle Pressematerialien und -mitteilungen, die auch im Archiv gesammelt werden. Die Kandidaten werden in zwei Rubriken unterteilt. Für nähere Informationen zu den Mitgliedern des Spitzenteams wird auf ihre jeweilige Homepage verwiesen. Die Bundestagsdirektkandidaten dagegen werden direkt mit Lebenslauf vorgestellt. Kontaktadresse und eventuell eine eigene Homepage werden hier als Ergänzung mit angegeben.

Grüner Service

Beispielhaft ist das Formular für Feedback und Anfragen: Per Menü wird aus einer umfangreichen Liste ein Thema ausgewählt oder gegebenenfalls ein eigenes eingeben. Eine kurze Anfrage per Formular wurde innerhalb weniger Minuten beantwortet. Besonders Eilige werden ermutigt, sich telefonisch direkt in der Parteizentrale zu melden. Abgerundet wird das Servicepaket vom Newsletter, der wahlweise Pressemitteilungen, Wahlkampfnews oder allgemeine Informationen beinhaltet. Wer das möchte, kann sich per SMS Neuigkeiten aus dem Wahlkampf zuschicken lassen: „Mit dem SMS-Service möchten wir unseren Wählern Informationen zukommen lassen. Wir verschicken in der Regel nur eine SMS pro Woche. Schließlich soll sich auf die SMS freuen können“, umschreibt Michael Scharfschwerdt, Onlinewahlkampfleiter der Grünen, den SMS-Dienst.

Grün interaktiv

Wer gleich aktiv werden will, braucht nicht zu zögern. Unterteilt nach verschiedenen Sparten (ich rede mit/ will wissen/ werde aktiv/ werde Mitglied) warten Diskussionsforen, e-Mail-Formulare und die Möglichkeit, die Grünen durch „Aktivität“ zu unterstützen. Diese Aktivität reicht von der Verlinkung des Grünenportals auf der eigenen Homepage bis zum Verteilen von Flugzetteln in der Nachbarschaft. Auch die Mitgliedschaft bei den Grünen kann online beantragt werden.

Ein Chat wird regelmäßig veranstaltet, ist allerdings in den Tiefen der Seite versteckt und somit kaum zu finden. Als Live-Stream sind Wahlkampfauftritte von Joschka Fischer, Wahlkampfspots und Making-of-Beiträge bereitgestellt. Die Motive der Wahlkampfplakate können per E-Card an Freunde verschickt werden.

Fensterflut

Ein Knackpunkt an der Website der Grünen ist die Navigation. Weil die Inhalte auf verschiedenen Homepages liegen und auf der Portalseite nur verlinkt sind, werden immer wieder neue Fenster geöffnet, in denen es wiederum eine andere Navigation gibt. In den tieferen Inhaltsebenen stellt sich dadurch gelegentlich das Gefühl ein, sich in einem Labyrinth zu befinden: man sieht vor lauter Fenstern die Website nicht. Bestimmte Elemente der Navigation tauchen scheinbar immer wieder auf, führen aber zu einem anderen Ziel. Aufgrund dieser dezentralen Struktur der Homepage entfällt auch eine Suchmaschine, die über alle Seiten hinweg suchen kann. Statt dessen bieten die verlinkten Websites jeweils interne Suchmaschinen an. Eine einheitliche, übersichtlichere Navigation wäre wünschenswert.

Die Gestaltung der Webseiten dagegen ist einheitlich und entspricht sehr genau dem Design des Wahlkampfs, wie es von den Wahlkampfplakaten her bekannt ist. Das Corporate Design zieht sich durch alle verlinkten Seiten, was sehr konsistent wirkt. Der Wiedererkennungswert ist dementsprechend hoch.

Befragt nach der Rolle des Portals im Wahlkampf gibt sich Michael Scharfschwerdt gelassen: „Also ich glaube nicht, dass es so Wahl entscheidend ist, dass die Menschen denken, die Grünen haben einen super Internet-Auftritt – ich wähl die jetzt. Es ist ein wichtiges Zubrot, aber mehr als das ist es auch nicht.“

Erschienen am 19.09.2002