Am Montag, den 27. März
2006, war Jörg Schönenborn, Chefredakteur
des WDR Fernsehens und ARD-Wahlexperte, zu Gast im tagesschau-Chat
in Kooperation mit politik-digital.de. Er beantwortete Fragen zu
den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anahlt.
Er gab Auskunft über die neuesten Methoden der
Wahlforschung und analysierte die Ergebnisse.

Moderator: Liebe Wähler und
Wahl-Interessierte, willkommen zum Tagesschau-Chat. Ihre Fragen
beantwortet heute aus Köln Jörg Schönenborn, Chefredakteur
des Westdeutschen Rundfunks und langjähriger ARD-Wahlexperte.
Einen schönen guten Tag nach Köln und vielen Dank, dass
Sie Zeit für uns haben. Alle kleinen technischen Widrigkeiten
sind beseitigt. Können wir beginnen?

Jörg Schönenborn: Ja.

Edmund: Sehen Sie durch die gestrigen Wahlergebnisse
die ‘Ehre’ der Sonntagsfrage gerettet?

Jörg Schönenborn: Die war gar nicht
in Frage gestellt. Leider ist da nach der Bundestagswahl viel Falsches
geschrieben worden. Die Prognose von infratest dimap damals war
eine der genauesten, die es bei Bundestagswahlen gab.

Moderator: Landtagswahlen sind aber häufig
schwieriger. Haben die Meinungsforscher dazugelernt? Die Vorhersagen
waren diesmal – Umfragen wie Prognosen – sehr genau.

Jörg Schönenborn: Wir haben vor zwei
Jahren gemerkt, dass die Sache nicht mehr wirklich gut läuft.
Das war nach der Europawahl. Damals haben wir von der ARD unser
Institut gebeten, methodisch neue Wege zu suchen. Unter anderem
werden für die Prognosen jetzt vier bis fünfmal so viele
Interviews am Wahltag durchgeführt wie vorher. Das Ergebnis
ist für mich als Nicht-Statistiker verblüffend. So auch
gestern. Das schlechteste war, dass bei der CDU in Baden-Württemberg
zwischen Prognose und Ergebnis 0,8 Prozentpunkte liegen. Da kann
man nicht meckern.

Student_Berlin: Wurde die Methodik bei Umfragen
geändert?

Moderator: Gibt es auch andere Fragebögen
heute?

Jörg Schönenborn: Ja, das gilt aber
nur für die Wahltagsbefragung.

Obermeyer: Sind Ihre Umfragen im ‘Deutschlandtrend’
wissenschaftlich anfechtbar? Wissenschaftlich fundierte Umfragen
dauern doch Wochen oder Monate?

Jörg Schönenborn: Nein, für Telefonumfragen
gelten 1000 Interviews als repräsentativ. Es wird sogar viel
veröffentlicht, was eine geringere Basis hat. Wichtig ist aber,
dass die Interviews je nach Stimmungslage über zwei bis vier
Tage verteilt sind. Sonst hätten wir wirklich eher Zufallstreffer.

Moderator: Zwei mal ähnlich:

Coolman: In wie weit beeinflussen die Veröffentlichung
von Prognosen die Wahlbeteiligung? Gibt es dazu Untersuchungen?

Makay: Wie sehr können Ihre Umfragen die
Wähler beeinflussen?

Jörg Schönenborn: Gute Frage. Mich würde
wundern, wenn es nicht viele Wähler gäbe, die die Umfragen
angucken und dann taktisch wählen. Untersuchung darüber
kenne ich nicht. Aber es gibt einen Punkt, der mir immer sehr wichtig
ist: Vor Wahlen macht nicht nur das Fernsehen Umfragen, sondern
auch alle Parteien. Mit dem Unterschied, dass nur unsere veröffentlicht
werden. Bei den Parteien sind die Umfragen aber oft Grundlage politischer
Forderungen und da finde ich es wichtig, dass wir Transparenz herstellen.
Wir veröffentlichen, was die Parteien intern wissen, aber nicht
sagen.

Moderator: Die Frage nach der persönlichen
Taktik:

Sorglos Kunderlund: Haben sie schon mal aufgrund
ihrer eigenen Umfrageergebnisse ihre Wahlentscheidung verändert?

Jörg Schönenborn: Ja, glaube schon.
Zumindest habe ich daran gedacht.

Chatter: Halten Sie es für sinnvoll, noch
eine Woche vor der Wahl (vor allem bei Bundestagswahlen) Umfragewerte
herauszugeben?

Jörg Schönenborn: Ich gehöre zu
denen, die es für wichtig halten, dass es eine Frist gibt,
in der nichts mehr veröffentlicht wird. Es sind ja nur ARD
und ZDF, die eine Woche vorher Schluss machen. Andere Medien veröffentlichen
manchmal noch freitags oder samstags. Weil Umfragen aber immer einen
Fehlerbereich haben, möchte ich die Verantwortung nicht übernehmen,
mit einer vielleicht extremen Stimmungsschwankung dann die Wahl
beeinflusst zu haben.

Ballack: Die Wahlbeteiligung war bei allen Wahlen
erschreckend niedrig. Den Grund dafür sehe ich in den Meinungsumfragen.
Die Wähler glauben zu wissen, wie das Ergebnis aussieht. Ihre
individuelle Beteiligung sehen sie als sinnlos. Wie sehen Sie das?

Jörg Schönenborn: Mag im Einzelfall
so sein. Aber dann wäre nicht zu erklären, warum die Beteiligung
bei der Bundestagswahl so hoch war. Ich kann die Nichtwähler
aber verstehen.

Moderator: Zweimal zum Alter der Nichtwähler:

Christian24: Mit knapp über 50 Prozent ist
die Wahlbeteiligung 2006 relativ niedrig – ist dies in allen Altersgruppen
so oder gibt es eine Altersgruppe, die besonders wenig gewählt
hat?

emc2: Die Wahlbeteiligung war ja sehr niedrig,
in Sachsen-Anhalt erreichte sie ein Rekordtief. Haben Sie Werte
darüber, inwieweit junge Leute (nicht) gewählt haben?

Jörg Schönenborn: Auch ich täte
mich im Moment sehr schwer zu wählen. Ich weiß noch nicht,
was ich von der gegenwärtigen politischen Situation halten
soll. Die Alten sind offenbar Wahltreuer. Aber dafür gibt es
noch keine sicheren Daten.

lucie_60: Sollte man nicht auch einmal bei den
Nichtwählern nachfragen, weshalb sie es nicht für notwendig
erachten, zur Wahl zu gehen?

Jörg Schönenborn: Haben wir gemacht.
Die Vorwahlumfragen richten sich ja nicht an Wähler, sondern
an alle. Hauptgründe waren: "ich kann ja sowieso nichts
verändern" und "ich interessiere mich nicht für
Politik". Es ist schwer, dem nachzugehen.

Moderator: Lassen sich bei diesen Umfragen die
Nichtwähler nicht nach Alter aufschlüsseln?

Jörg Schönenborn: Nein, denn die Daten,
die wir gestern hatten, sind ja in den Wahllokalen erhoben worden.
Das ist das Problem. Wir können nur schätzen, ob besonders
viele Alte oder Junge dabei waren. Muss ja jeweils mit der Bevölkerungsstruktur
abgeglichen werden. Und das geht nicht wirklich verlässlich.
Aber dazu gibt es in ein paar Wochen Daten von den Wahlämtern.

FanvonJ?ch?born: Würden Sie sagen, die große
Koalition ist von den Wählern bestätigt worden?

Jörg Schönenborn: Nein, ganz und gar
nicht. Wenn man SPD und CDU zusammennimmt, haben sie in Rheinland-Pfalz
und Baden-Württemberg verloren. Und wenn man mal rechnet, welcher
Anteil der Wahlberechtigten für die beiden Parteien gestimmt
hat, dann waren es bei der Bundestagswahl noch 60 Prozent und gestern
je nach Land zwischen 25 Prozent und 40 Prozent. Das ist aus meiner
Sicht keine Bestätigung. Rechenhilfe: Bundestagswahl SPD 34
Prozent und CDU Prozent, zusammen 69 Prozent. Bei über 80 Prozent
Wahlbeteiligung sind das mehr als 60 Prozent der Wahlberechtigten.
So aus dem Kopf. Das war es dazu. Sorry.

JohannesHB: Glauben Sie, dass es durch die große
Koalition in Berlin künftig keinen klassischen ‘Midterm-Effekt’
mehr geben wird, also eine ‘Abstrafung’ der Bundesregierungsparteien
durch die Wähler an Landtagswahlterminen? 1998-2002 hatten
wir das ja in vielen Landtagswahlschlappen der SPD gesehen.

Jörg Schönenborn: Schwer zu sagen. Übersetzt
würde das ja heißen, dass PDS, Grüne und FDP stärker
werden müssten. Die sind aber keine Volksparteien mit weit
geöffneten Armen, wo jeder mal Unterschlupf finden kann. Wird
ein enttäuschter, eingefleischter Christdemokrat mit sozialer
Ader wirklich eine der Parteien wählen können? Wir werden
sicher neue Effekte haben. Aber wer weiß schon, ob es zwischen
Rot und Schwarz so harmonisch bleibt!

Postina: Sie sprachen gestern davon, dass Wahlen
bei niedriger Wahlbeteiligung stärker der Beliebigkeit ausgesetzt
sind. Die Radikalen haben allerdings nicht wirklich hinzugewinnen
können. Wie haben Sie das gestern gemeint?

Jörg Schönenborn: Was ich meine ist:
Wenn es einen Mobilisierungsfaktor gibt, also ein Thema oder eine
starke Person oder Protest gegen eine Regierungsentscheidung, dann
zieht man damit in der gegenwärtigen Situation mehr Wähler
als früher. Es gibt für viele Wähler keine Barrieren
mehr zwischen Union und SPD. Diesen Effekt gab es gestern vor allem
bei Kurt Beck. Jemand wie er kann unter anderen Umständen in
einem Land wie Rheinland-Pfalz keine absolute Mehrheit bekommen!
Nachtrag: Die DVU war vermutlich erfolglos, weil sie kein Mobilisierungsthema
hatte. Mal angenommen, es gäbe demnächst weitere harte
soziale Einschnitte und die DVU würde das im Herbst in Berlin
oder Mecklenburg-Vorpommern zum Thema machen, dann – fürchte
ich – wäre es ein leichtes für sie, einiges an Wählern
einzusammeln.

Moderator: Noch mal in Sachen Kurt Beck: Also
gibt es das Südwest-Landesvater-Phänomen?

Jörg Schönenborn: Absolut. Wie aus einer
anderen Zeit.

Ginfizz: Wie erklären Sie sich den Einbruch
der FDP in Sachsen-Anhalt?

Jörg Schönenborn: Cornelia Pieper hatte
vor der letzten Wahl mit riesigen Plakaten versprochen, im Land
zu bleiben. Das hat sie nicht getan. Und darüber gab es in
Sachsen-Anhalt große Enttäuschung. Außerdem scheinen
viele dort nach dem Motto zu wählen: "Alles mal probieren".
Nirgendwo in den Neuen Ländern ist die Parteibindung so gering.
Und beim letzten mal fanden viele die Pieper gut und haben gesagt,
ich probiere das mal.

Ossi: Wann haben meine Landskollegen in Sachsen-Anhalt
dass dann durch und was machen sie danach?

Jörg Schönenborn: Ich glaube, die sind
Trendsetter. Im Westen gibt es immer mehr, die das genauso sehen.
Und noch ein Nachsatz zu den Nichtwählern. Früher war
das eine feste Gruppe: Niedrige Bildung, kein politisches Interesse.
Heute gibt es vor allem – aber nicht nur im Osten – viele Nichtwähler,
die nach reiflicher Überlegung fernbleiben. Nichtwählen
als Wahlentscheidung!

Moderator: Gibt es für die besonders geringe
Wählerbindung in Sachsen-Anhalt einen besonderen Grund? Schlechte
Erfahrungen oder so etwas?

Jörg Schönenborn: Vielleicht Aussichtslosigkeit.
In unseren Umfragen vor der Wahl wurde klar, dass viele überhaupt
keine Chance sehen, dass das Land etwa bei den Arbeitsplätzen
Anschluss findet. Wenn mir das aber am allerwichtigsten ist, und
wenn ich keiner Partei zutraue, da was zu reißen, was mache
ich dann? Zuhause bleiben kann da eine sehr rationale Entscheidung
sein.

Gmorrk: Ergänzung zu meiner Frage „West-Ost
Gefälle“ Land-Bundestagswahl, West = Personenwahl, Ost
= Programmatik, Themenwahl? Existiert so etwas?

Jörg Schönenborn: So etwas existiert
nach meiner Überzeugung. Aber mir ist nicht aufgefallen, ob
das in Ost und West jeweils anders ist. Meine These: 1998 war eine
Stimmungswahl, neu und jung gegen alt und abgenutzt, eine Generationenfrage.
2002 war vor allem eine Personenwahl – Schröder gegen den Rest
der Welt und 2005 war eine Themenwahl. Wer sorgt für Arbeit?
Egal, wer da später den Kanzler macht. Nachtrag: Auch im Osten
gab es Personenwahlen: Platzeck in Brandenburg ist nicht wegen der
SPD gewählt worden, sondern weil die Leute ihn dort mögen.

Gauss: Herr Schönenborn, bei der BTW hieß
es noch, die Bedeutung der großen Volksparteien würde
abnehmen und eine sich diversifizierende Parteienlandschaft (wie
beispielsweise in Italien) wäre die Zukunft für Deutschland.
Wie ist Ihre Meinung dazu?

Jörg Schönenborn: Langfristig glaube
ich daran. 1976 haben zusammen genommen über 90 Prozent SPD
oder CDU gewählt, zuletzt noch knapp 70 Prozent. Volksparteien
haben die Eigenschaften, Positionen vom einen Ende bis fast zum
anderen des Meinungsspektrums zu vertreten. Das funktioniert in
einer Zeit, wo der politische und gesellschaftliche Status Quo sich
kaum verändert und Veränderungen immer im Kompromiss erreicht
werden. Ich habe Zweifel, dass unser Land heute, mit solchen Entscheidungen
noch weiterkommt. Deshalb laufen auch die Volksparteien Gefahr,
dass ihre jeweilige Mitte immer breiter wird und die Ränder
verloren gehen.

Gast2: Würden Sie sagen, dass die großen
Volksparteien ein Auslaufmodell sind?

Jörg Schönenborn: Das fände ich
übertrieben. Ich finde ja auch, dass sie wichtig sind. Sie
leisten eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Sie sind ein Forum,
in dem sich Meinungen reiben können. Das braucht Politik! Sie
sind gefährdet, aber wir sprechen über einen Prozess,
der in Jahrzehnten und nicht in Jahren spielt.

DoktorM: Ihre Eingangsfrage hat mich nachdenklich
gemacht. Woran orientiert sich der ‘gemeine Wähler’? An irgendwelchen
Versprechungen der Parteien oder am sympathischen ‘Äußeren’
der Kandidaten? Ich bin normalerweise nicht ängstlich, aber
ich sehe keine glasklaren Strukturen, für die man sich entscheiden
soll. Ob das das Problem ist?

Jörg Schönenborn: Ich glaube ja, dass
wir als Wähler so ticken, wie im Leben auch. Es gibt Figuren,
die für uns wichtig sind, die wir mögen, bewundern. Auch
wenn wir nicht immer sagen können, warum. Ganz sicher brauchen
Parteien Personen, die überzeugen. Ob wir dann am Ende die
X-Partei wählen, weil uns Frau Y sympathisch ist, oder weil
sie kluge Argumente hat, weiß man das immer?

Engelbert: Würden Sie zustimmen, dass die
‘Typen’ wie Strauss oder Wehner den Wählern heute abgehen?
Glauben Sie, die Wähler wollen den Einheitspolitiker wirklich
oder sehnt sich der Wähler nach kantigen Persönlichkeiten?

Jörg Schönenborn: Jede Zeit hat ihre
Typen. Strauß zum Beispiel wäre heute angesichts seiner
dubiosen Geschäftsmethoden und seines Alkoholkonsums in der
Politik undenkbar. Politiker haben es schwerer, heute zu bestehen,
weil das Fernsehen sie jeden Tag verfolgt. Aber ich kenne schon
Politiker, die mich auch nach langer zeit noch überzeugen.

Micha84: Herr Schönenborn, welches Ergebnis
hat sie gestern am meisten überrascht?

Jörg Schönenborn: Klingt jetzt blöd,
aber eigentlich war ich nicht sooo überrascht. Ich hätte
vielleicht mit der absoluten Mehrheit für Öttinger noch
gerechnet.

augenring-alarm: Wie beurteilen Sie das Abschneiden
der Rechtsextremen in den Landesparlamenten? Ist der politische
Extremismus auf dem Rückzug?

Jörg Schönenborn: Würde ich so
nicht sagen. Es gibt da viele Gründe. Einer ist, dass viele
Wähler noch wissen, dass die DVU im Landtag nichts gebracht,
nicht mal gearbeitet hat. Ein anderer – hab ich oben schon gesagt
-, dass es kein Protestthema gab. Das letzte Mal waren Republikaner
und DVU erfolgreich dank Hartz IV. So was kann wiederkommen.

Bild_nichtleser: Guten Tag. Welche Auswirkung
hat die Berichterstattung der BILD-Zeitung über Diäten
und Altersbezüge von Politikern sowie angeblicher ‘Abzocke’
der Bürger auf die Stimmung unter den Wählern. Kann man
das erheben?

Jörg Schönenborn: Schwer, so etwas zu
erheben. Es trägt zu einer Grundstimmung bei: „Die sind
alle gleich und stopfen sich die Taschen voll“ (was ich überhaupt
nicht so sehe!!). Wenn sie drauf hinaus wollen, ob viele Leute deshalb
zuhause bleiben: Kann ich Ihnen wirklich nicht verlässlich
sagen.

Moderator: Im Chat mit Peter Harry Carstens kam
vergangene Woche von mehreren Usern der Vorwurf, die Union setze
das Thema Einbürgerungstests vor den Wahlen bewusst, um am
rechten Rand Stimmen zu fischen. Funktioniert so etwas?

Jörg Schönenborn: Da ist was dran. Die
haben damit eine Stimmung getroffen. Und dass das vor den Wahlen
kam, ist kein Zufall. Aber das Thema zieht nicht nur am rechten
Rand (wo man sicher härtere Forderungen stellt), sondern im
Südwesten auf jeden Fall auch in der bürgerlichen Mitte.
Knapp 70 Prozent finden Fragebögen für Moslems in Baden-Württemberg
richtig.

Moderator: Zweimal Grüne spezial:

Molly: Wissen Sie eine mögliche Erklärung
dafür, warum die Grünen es in Rheinland–Pfalz nicht
in den Landtag geschafft haben?

Gast2: Wie kann man zum Beispiel das starke Abschneiden
der Grünen in Baden-Württemberg erklären?

Jörg Schönenborn: Die sind dort sehr
bürgerlich und hatten ein Thema: Sie sind gegen längere
Nutzung der AKW, wovon es dort sehr viele gibt. Zu Rheinland-Pfalz:
Kollegen aus Mainz sagen, dass die Spitzenkandidatin nicht sehr
stark gewesen sei und Beck ist als alter Gewerkschafter für
viele Grüne gut wählbar. Außerdem: keine noch so
ferne Regierungsperspektive für die grünen in Rheinland-Pfalz.
Das schreckt Realos ab.

Ossi: Herr Schönenborn. Geben Sie dem Bündnis
von PDS und WASG eine Chance?

Jörg Schönenborn: Wenn ich richtig im
Bilde bin, wird es daraus wohl nix – oder? Liebe Chatter, es ist
halb vier. Muss leider Schluss machen. Danke, spannende Fragen.
Hat mir Spaß gemacht.

Moderator: Unsere Zeit ist um. Vielen Dank für
Ihr Interesse und Dank an Herrn Schönenborn für den Chat!
Das Protokoll des Chats finden Sie wie gewohnt in Kürze auf
tagesschau.de und politik-digital.de. Morgen stellt sich Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble ab 13.45 Uhr der Diskussion über großkoalitionäre
Politik, Einbürgerungs- und Sicherheitsfragen. tagesschau.de
und politik-digital.de wünscht allen Beteiligten noch einen
schönen Tag!

Jörg Schönenborn: Danke und Tschüß.