Gut gelaunt und gestärkt mit viel Koffein kamen Daniel Große und Thomas Gigold am 21. August aus Leipzig nach Berlin zur Blogsprechstunde, dem Chat von politik-digital.de in Kooperation mit den Blogpiloten. Dort sprachen die beiden über ihr offizielles Blog zur Games Convention und darüber, was die Fans auf der diesjährigen Computerspielmesse erwartet. Auch die so genannten Killerspiele waren ein Thema.

Eine Auswahl von Fragen und Antworten gibt es bereits hier. Das vollständige Transkript finden Sie wie immer auf politik-digital.de.

Warum sollte man dieses Jahr auf die Games Convention gehen?
Daniel Große: Es ist die Mischung aus Unterhaltung und
Information. Diese Messe ist seit Jahren Treffpunkt für Spieler, die
wirklich nur die neuesten Games testen wollen. Aber eben auch für
Leute, die Hintergründe wollen. Das Schöne ist, dass dort neben
Messe-Babes auch die Entwickler vor Ort sind, mit denen man sich
unterhalten kann.

Die Spielebranche setzt in Deutschland jährlich zwei Mrd. Euro um. Wird sie dafür nicht recht stiefmütterlich behandelt?
Daniel Große: Eindeutig ja. Thomas hat noch mehr….
Thomas Gigold: Eine gewisse Branche mit anzüglichen Videos verdient noch mehr, und wird stiefmütterlicher behandelt. ;-)
Im Ernst: Darüber hat sich ja gestern der Herr Eggebrecht auf der
Developer Conference ausgelassen. Seine (und auch unsere) Antwort: Ja,
durchaus.

Julian Eggebrecht, Chef vom Spielehersteller Factor 5, forderte in
einem Vortrag, Sex und Gewalt in Computerspielen als Kunst zu
akzeptieren, ähnlich wie in Filmen. Was ist Eure Meinung dazu?
Thomas Gigold: Ein schwieriges Thema: Ich kann auch
nicht an jeden Splatter-Movie das Wort „Kunst“ schreiben, und damit die
schlimmsten Gewaltszenen rechtfertigen.
Daniel Große: Schauen wir uns doch mal „SAW II“ an.
Oder „Final Destination“. So was würde niemand seinem Kind zeigen.
Spiele werden allerdings in Deutschland sofort zensiert. Blut muss blau
sein, Fetzen dürfen keine fliegen. Ich glaube, man sollte die Leute
nicht für unmündiger halten, als sie sind.
Thomas Gigold: Aber es ist schon wahr: Computerspiele
werden durchaus noch immer eher als „Kinderzeug“ wahrgenommen, weshalb
epische Werke, in denen man mit Sex, Gewalt und Rock’n’Roll kunstvoll
spielt, eher kritisch beäugt werden. Man macht schon immer noch einen
Unterschied zwischen Film und Games. Die Diskussion aber ist recht
umfangreich dazu.
Daniel Große: Unsere Meinung ist klar: Gewalt und von
mir aus auch Sex sind natürlich Ebenen innerhalb eines Spiels, die für
die Dramaturgie nötig sind. Und wenn gewisse Spiele so etwas
beinhalten, dann kommt es auf die Rezipienten an, damit sorgsam
umzugehen.