Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich sind noch nicht gelaufen, doch über die Ergebnisse wird schon gestritten. Zumindest über deren Verbreitung: Französische Blogger wollen Prognosen über das Wahlergebnis bereits vor der Schließung der letzten Wahllokale ins Netz stellen. Die Wahlkommission befürchtet eine Beeinflussung der Wähler und droht mit 75.000 Euro Strafe.
In den meisten französischen Städten schließen die Wahllokale am 22. April um 18 Uhr, erste Hochrechnungen liegen der internationalen Presse bereits kurz danach vor. In Paris und anderen Großstädten können Wähler aber bis 20 Uhr ihre Stimmen abgeben. Im Gegensatz zu ihren ausländischen Kollegen dürfen französische Journalisten vor diesem Zeitpunkt keine Prognosen veröffentlichen. Geht es nach der Wahlkommission, sind nicht mal Links zu Internetseiten erlaubt, auf denen die Hochrechnungen bereits eingesehen werden können. Kommissionssprecher Alain Fichelle möchte am Wahltag Weblogs auf diese Art von unerwünschten Links kontrollieren.
Einig sind sich die Beteiligten aber darin, dass dringend eine Gesetzesänderung in Kraft treten muss und alle Wahllokale zur selben Zeit schließen.
Via: Baseler Zeitung