Schon wieder eine Premiere im US-Präsidentschaftswahlkampf, der entgegen der weit verbreiteten Annahme nicht erst im nächsten Jahr stattfindet, sondern längst auf vollen Touren läuft – die Rede vom “immerwährenden Wahlkampf” war wohl noch nie so berechtigt wie heute. Nach den im Januar 2007 lancierten Kampagneneintritten und ersten innerparteilichen Gesprächsrunden im April, fand am 23. Juli die so genannten”CNN/YouTube-Debate” statt – ein weiteres neues Format im, nun ja, Vor-Vorwahlkampf.
Bei einer ersten Einschätzung dieses “Meilensteins in der Wahlkampfgeschichte” (CNN über CNN/YouTube), bei dem die acht demokratischen Kandidaten auf Videobotschaften antworten sollten, fallen besonders auf:
Das so genannte frontloading bei der Kandidatenauswahl wird verstärkt, der Auswahlprozess verlagert sich immer weiter weg von Wahltermin und den eigentlichen Vorwahlen, damit verlängert sich der Kampagnenzeitraum ganz erheblich (damit verbunden ist natürlich auch die Erhöhung der Kampagnenkosten).
Außerdem obliegt die Ausgestaltung der Kampagne längst nicht mehr nur den Kandidaten, ihren Unterstützergruppen, “herkömmlichen” Journalisten und “modernen” Bloggern, sondern immer häufiger auch einfachen Bürgern respektive Wählern. Dabei behalten sich die etablierten Gatekepper aber eine Kontrolle des voter generated content vor: bei den Clip-Debatten (die Republikaner steigen am 17. September in den Video-Ring) überwacht ein Gremium von CNN-Redakteuren die Auswahl der Videobeiträge.
Ein ausführlicheres Posting findet sich im Weblog des Autors unter http://internetundpolitik.wordpress.com.