WikiLeaks-Debatte auf dem Prüfstand, Chef der Bundesnetzagentur verabschiedet sich von Netzneutralität und Twitter ist kein Massenmedium – diese und mehr Netznews in der Linkliste.
WikiLeaks – na und?

Autor Wolfgang Michal beleuchtet auf Carta die Debatte rund um WikiLeaks. Der Whistleblower selbst ist für ihn nicht unbedingt ein Gegenmodell zu oligarchisch organisierten Demokratien und Diktaturen, sondern schlicht ein Überbringer geheimer Nachrichten von öffentlichem Interesse. Michals aktuelle Sorge: Die “verratene” Politik tritt ob der Debatte um WikiLeaks vollkommen in den Hintergrund.
Deutsche Kinder seltener online?

Die Studie “EU Kids Online” des Hans Bredow Institut untersucht die Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen. Danach nutzen deutsche Kinder das Netz im europäischen Vergleich am wenigsten, aber dafür am vielfältigsten. Der angebliche Vorteil: Sie sammelten weniger negative Web-Erfahrungen als ihre EU-Altersgenossen, so die Autoren der Studie.
Mehr Rechte für Internetnutzer?

Gerd Billen, Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZVB), und Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, stellten auf dem IT-Gipfel in Dresden ein Fünf-Punkte-Papier vor. Forderung: Mehr Schutz von personenbezogenen Daten im Internet. Nutzer sollen mehr Rechte im Umgang mit ihren Daten erhalten. Deutliche Kritik war dabei an den Vorschlägen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière zu hören. Dessen Gesetzentwurf springt nach Ansicht von Schaar und Billen “deutlich zu kurz”.
Netzneutralität adé?

In einem Interview mit dem elektrischen Reporter verrät Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, dass wir zukünftig “Diensteklassen
im Internet haben werden. Kurth bezeichnet den jetzigen Zustand als
“best-effort”-Internet, sieht die Vision aber im
“next-generation”-Internet. Mit dieser Auffassung verabschiedet er sich
von der Idee der Netzneutralität, urteilt Julius Endert auf Carta.
Maulkorb für CNN und BBC in China?

Die chinesische Regierung blockiert seit dem 9. Dezember die News-Portale von ausländischen TV-Sendern wie CNN und BBC. Angeblicher Grund: Die Berichterstattung über den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo, der am Freitag (10. Dezember 2010) für seinen fortwährenden und gewaltlosen Kampf für die Menschenrechte den Friedensnobelpreis erhält, soll verhindert werden. Die BBC äußert sich, britisch vornehm, entrüstet: “We are disappointed.”
Wer zwitschert denn da?

Eine Umfrage in den USA ergab, dass 8 Prozent der im Netz surfenden US-Amerikaner regelmäßig Twitter nutzen. Fast die Hälfte dieser Nutzer sind zwischen 18-29 Jahren alt, ein knappes Viertel zählt zu den “Heavy Usern” und checkt seine Tweets mehrmals täglich. Damit ist der Microblogging-Dienst noch weit entfernt vom Status eines “Massenmediums”, urteilt turi2.de.
Unter Mitarbeit von Philipp Albrecht.