Am 03. November 2020 entscheidet sich, wer die nächsten vier Jahre die USA als Präsident regieren wird: Donald J. Trump oder Joe Biden – eine Wahl, die nicht nur für die USA wichtig sein wird.

Gerade in den USA, der ältesten Demokratie der Welt, waren der Aufstieg politischer Führungsfiguren und ganze politische Epochen immer auch mit Kommunikationsmedien verbunden – und wurden nicht selten von diesen geprägt. Roosevelts als „Fire Side Chats“ bekannte gewordenen Radiobotschaften während der großen Depression, Kennedy und das Fernsehen und Donald J. Trump und Twitter. Der 45. Präsidenten der USA betreibt Personalpolitik, geriert sich als Medienkritiker, begleicht persönliche Rechnungen – und vor allem tut er eins: er mobilisiert seine Basis. Letzteres vor allem online.

Im ersten TV-Duell zwischen Trump und Biden wurde vor allem deutlich, der aktuelle Präsident von Amerika hält sich an keine tradierten politischen Regeln. Er polarisiert und spaltet die Gesellschaft. Er ist laut, aggressiv und disruptiv – ein Bulldozer, der die Aufmerksamkeit der Wähler*innen mit allen Mitteln auf sich ziehen will. In ein traditionelles Format mit Gesprächsregeln lässt sich Donald Trump nicht zwingen.

Trump steuert mit diesem Verhalten die US-amerikanische Medienlandschaft: Fast jeder Tweet wird von den Nachrichtendienste, ob CNN oder Fox News, aufgegriffen und so medial auch in twitterferne Zielgruppen weiter kommuniziert.

Diese Weiterentwicklung der politischen Kommunikation ist kein neues Phänomen. Internet und soziale Medien stellen längst keinen Randbereich des Politischen mehr dar, sondern entwickeln sich fortwährend weiter. Spätestens seit der Enthüllung des Cambridge-Analytica-Skandals versteht man die Dimensionen, die durch Manipulation, Algorithmen und Targeting besonders in Wahlkampfzeiten erreicht werden können.

Welche Trends prägen also den diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf? Welche Auswirkungen hat das auf das Wahljahr 2021 in Deutschland? Inwieweit sind die Entwicklungen in den USA – gesellschaftliche Polarisierung, Echokammern und nachlassendes Medienvertrauen – Vorboten von Entwicklungen, die auch auf Deutschland vorkommen? Und gibt es, jenseits von Materialschlachten und negative Campaigning, positive Elemente im US-Wahlkampf, von denen sich lernen lässt?

Kurz vor der US-Wahl 2020 diskutieren wir gemeinsam am 27. Oktober in der Debate Academy @ YouTube über das Medienspektakel in den Staaten. Wie immer debattieren wir live, diesmal unter dem Titel: “Battleground Demokratie: Der US-Wahlkampf und seine mediale Inszenierung”.

Unsere Podiumsgäste sind der US-Wahlkampfexperte und Strategieberater Julius van de Laar, Franziska Brantner (MdB Bündnis 90/Die Grünen), Marvin Neumann (YouTuber mit gleichnamigen Kanal) und Prof. Dr. Andrew Ullmann (MdB FPD, stellv. Vorsitzender Parlamentariergruppe USA).

Moderiert wird der Talk von Melanie Stein. Seien Sie am Dienstag, 27. Oktober um 18:30 Uhr live auf @ YouTube dabei!

Falls Sie vorab noch tiefer in das Thema einsteigen wollen, empfehlen wir Ihnen diese Podcast-Folge.

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