v.l.n.r.: Göbel, Lemke, Lohse, Döring (nicht mehr anwesend), Hilmer
Das RBB-Inforadio lud gestern ins ARD-Hauptstadtstudio, um mit Vertretern von Parteien, Kommunikationsstrategen und Demoskopen einen Ausblick auf den Wahlkampf zur Bundestagswahl im kommenden Jahr zu geben. Dabei blieb die Rolle des Internets noch ungeklärt.

Zu Gast unter der Leitung von RBB-Korrespondentin Kerstin Lohse waren der Geschäftsführer der Agentur SUPER J & K für politisches Campaigning, Karsten Göbel, die Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90 / Die Grünen, Steffi Lemke, der Generalsekretär der FDP, Patrick Döring, und der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, Richard Hilmer.

Karsten Göbel, dessen Agentur zusammen mit Johannsen + Kretschmer die SPD-Wahlkampagne erarbeitet, meinte zur Rolle des Internets im kommenden Wahlkampf, die SPD könne die Bundestagswahl im Internet nicht gewinnen, wohl aber verlieren. Daher sei es wichtig, diesen zusätzlichen Kommunikationskanal zu nutzen. Steffi Lemke wandte ein, man dürfe das Internet nicht bloß als einen weiteren Kommunikationsweg verstehen. Vielmehr würde das Internet die Politik an sich verändern. Bündnis 90 / Die Grünen hätten dies mit ihrer Urwahl für die Spitzenkandidaturen versucht, abzubilden.

Lemke: Piraten setzen Inhalte nicht um

Auch die Piraten hätten diese Veränderung der Politik durch das Internet perzipiert, doch mangele es ihnen daran, Inhalte auch umzusetzen, so Lemke weiter. Patrick Döring fügte hinzu, das Internet stelle eine Herausforderung für jede Partei dar, es müsse in die Partei mit aufgenommen werden.

Fazit: Die Parteien stehen schon seit der letzten Bundestagswahl 2009 in den Startlöchern für den Bundestagswahlkampf 2013 getreu dem Motto „Nach der Wahl ist vor der Wahl“, doch ist bei der Podiumsdiskussion nicht klar geworden, welche Rolle Internet und soziale Medien im Wahlkampf spielen werden. Bisher zeichnet sich eher eine zurückhaltende Nutzung sozialer Medien ab, obwohl in den Vereinigten Staaten Facebook hierfür intensiv genutzt worden ist.

Die vollständige Diskussion wird am Sonntag, 25.11. ab 11:05 Uhr auf Inforadio übertragen, in Berlin auf 93,1 MHz.

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