Es soll ja Umfragen geben, deren Ergebnisse schon vorher feststehen. Ein Paradebeispiel dafür liefert derzeit die Infora GmbH, die Bundes- und Landtagsabgeordnete zum Thema eGovernment befragte. “Parlamentarier mit schlechtem Urteil über Deutschlands Behörden” und “Nachholbedarf im europäischen Vergleich” betitelte die Beraterfirma die Umfrageergebnisse. Kein Wunder. Eine zentrale Frage an die Abgeordneten lautete: “Wird Deutschland in Sachen eGovernment den Anforderungen eines modernen Wirtschaftsstandorts schon gerecht?” – für mich schwingt da Suggestion mit. Wie passend, dass die Parlamentarier auch gleich höhere Investitionen in eGovernement forderten – wo doch die Firma unter anderem mit eGovernment-Beratung ihr Geld verdient und einige Ministerien zu ihren Kunden zählt.
Das ist eine Frechheit, nachher nennen sie es noch Studie.
Was sie richtig erkannt haben ist, dass Politiker Tendenzen sofort entgegenkommen, ich denke, kein Politiker hat ihnen widersprochen.
Auf der anderen Seite haben sie natürlich schon recht, dafür hätten sie aber keine Befragung machen müssen, das war Lobbyismus.
Sie nennen es tatsächlich Studie, aber etwas verschämt und weiter hinten in der Pressemitteilung: http://openpr.de/news/118874/Parlamentarier-mit-schlechtem-Urteil-ueber-Deutschlands-Behoerden.html.