In den vergangenen Wochen sind Sarah Bidoli und Sebastian Horn mit ihrem Tocqueville 2012-Projekt (politik-digital.de berichtete) viel herumgekommen. Auf ihrer Dokumentarreise durch die USA treffen sie auf interessante Menschen und viele spannende Themen. Bei ihren Begegnungen geht es gerne mal um Zombies, um ein besonderes Häftlingsprogramm oder über Erkenntnisse, die ein Tocqueville-Forscher zu berichten hat. Für unsere Serie zum amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf werfen wir einen Blick auf einige Stationen der US-Reiseabenteurer.

Ihre Reise beginnt in New York und einer ersten Begegnung mit dem amerikanischen Wahlsystem und dessen Erfordernis, sich für den Urnengang registrieren zu müssen. An der Station “Union Sqare” der New Yorker U-Bahn treffen sie freiwillige Helfer der New York Public Interest Research Group (NYPIRG), die versuchen Passanten zu motivieren, sich für die Präsidentschaftswahl registrieren zu lassen. Im Videointerview erklärt der Projektverantwortliche, wieso es wichtig ist, sich erfassen zu lassen und welche Auswirkungen Wahlen auf die Demokratie haben.

Dass mit jedem Wahlkampf in den USA stets der Rekord gebrochen wird, was die Höhe der eingesetzten Wahlkampfbudgets betrifft, kann man regelmäßig alle vier Jahre beobachten. Doch woher kommt eigentlich dieses Geld? Bidoli und Horn identifizieren drei Formen der Kampagnenfinanzierung im aktuellen Wahlkampf: Spenden, die regulär an die jeweilige offizielle Kampagne fließen, Wahlkampffinanzierung via Super-PACs und die Unterstützung über Wohlfahrtsverbände, den “Social Welfare Organisations”.
Im Gespräch mit Justin Elliot, einem Reporter der gemeinnützigen Nachtrichten-Plattform ProPublica, klären sie, was es mit so genanntem “dark money”, also Geld, das indirekt in die Kampagnen fließt, auf sich hat.

Auf ihrer Reiseroute Richtung Norden durch den Bundesstaat Michigan passieren sie in Saginaw ein republikanisches “Victory-Center”, in dem sie sich mit Helene Wiltse, Vorsitzende der lokalen Saginaw County Republican Party über die Koordination der republikanischen Kampagne unterhalten.

Ein Tag und einige Reisekilometer später treffen die beiden Berliner in Green Bay ein, einer Kleinstadt am Lake Michigan. Im benachbarten Appleton besuchen sie ein Obama-Kampagnenbüro und sammeln Eindrücke über die Arbeit der freiwilligen Wahlkampfhelfer.

Auf ihrer Tour durch den Alltag der Amerikaner entdecken Bidoli und Horn immer wieder spannende Geschichten. Auf ihrem Reiseblog sind eine Vielzahl solcher Begegnungen dokumentiert. Eine dieser Bekanntschaften ist die mit Mike, einem 27-jährigen Amerikaner, der als Soldat ein Jahr im Irak diente. Herausgekommen ist ein interessantes und hoch politisches Interview.

Weitere Erlebnisse finden Sie auf dem Tocqueville 2012-Reiseblog.

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