2012 war ein gutes netzpolitisches Jahr, weil in den zurückliegenden zwölf Monaten die Netzpolitik endgültig den Kinderschuhen entwachsen ist. Die Relevanz des Themengebietes ist mittlerweile allen bekannt und wir Netzpolitiker müssen nicht mehr so mühsam für die Netzpolitik im Berliner Politikbetrieb werben.

Sowohl die Beratungen der Internet Enquete Kommission als auch des Unterausschusses Neue Medien haben dazu wichtige Impulse geliefert. Dabei finden die Debatten oftmals im direkten Austausch und unter direkter Beteiligung von Bürgern, Verbänden und Initiativen statt, auch das war vorher im Bundestag nicht selbstverständlich. Mit Sorge sehe ich jedoch, dass in den netzpolitischen Debatte leidenschaftliche Streitkultur leicht in gegenseitige Schuldzuweisungen, Diffamierungen und persönliche Beleidigungen kippt – insbesondere in der Debatte um eine Reform des Urheberrechts hat dies Spuren hinterlassen.

Sebastian Blumenthal ist 1974 in Bergen auf Rügen in der damaligen DDR geboren. Bereits vor der Wende verließ die Familie die DDR und siedelte nach Kiel über, wo er seitdem lebt. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kommunikationselektriker und studierte anschließend Multimedia Production. Bis zu seinem Einzug in den Deutschen Bundestag 2009 war er als IT-Berater tätig. Blumenthal ist Vorsitzender des Unterausschusses „Neue Medien“ und Mitglied der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“.