Bei den Präsidenschaftswahlen in den USA im Herbst 2008 wird ein Kandidat antreten, den noch niemand kennt – nicht weil er an einem geringen Bekanntheitsgrad leidet, sondern weil er oder sie erst im kommenden Sommer basisdemokratisch bestimmt werden wird. Wie, das erklärt das 5-Punkte-Programm der Online-Bewegung Unity08.

Unity08 entstand aus der Überzeugung heraus, dass alle im Moment zur Wahl antretenden Parteien und Kandidaten entweder durch spezielle Interessen oder Geld beeinflusst werden und sich keiner wirklich mit den Belangen der Bürger auseinander setzt. Diesem selbst erklärten Missstand will Unity08 durch einen 5-Stufen-Plan entgegentreten. Das Programm und der Präsidentschaftskandidat von Unity08 werden basisdemokratisch über das Internet bestimmt.

Als ersten Schritt ist jeder Bürger der USA aufgefordert, sich auf dem Online-Portal von Unity08 zu registrieren.

Danach kann jedes Mitglied verschiedene Themen und konkrete Kernfragen nach der subjektiv empfundenen Wichtigkeit bewerten. Aus den Wertungen aller Mitglieder wird ersichtlich, welche Themenbereiche aus Sicht der Bürger tatsächlich als dringlich angesehen werden. Ganz oben auf der Agenda stehen derzeit z.B. erneuerbare Energien, eine Reform des Gesundheitswesens sowie die Rolle der USA im Irak-Konflikt.

Im dritten Schritt sollen alle Unity08-Mitglieder weitere Menschen auffordern, ebenfalls Teil der Bewegung zu werden.

Im Juni 2008 wird als 4ter Schritt der Präsidentschaftskandidat per Online-Voting von allen Mitgliedern der Initiative bestimmt, wobei sich jeder selbst als Kandidat aufstellen lassen kann.

In der fünften und letzten Phase soll dann der von allen Teilnehmern der Initiative gewählte Präsidentschaftskandidat mit der gemeinsam entwickelten Agenda ins Weiße Haus einziehen.

Bei den Parlaments-Wahlen in Australien im November diesen Jahres konnte die auf einem ähnlichen Konzept basierende Partei Senator-On-Line nach einem nur zwei Monate dauernden Wahlkampf 8000 Stimmen gewinnen.