Sorge um die Zukunft der traditionellen Printmedien, der frisch wiedergewählte Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar begeistert mit Zehn-Punkte-Charta, Microsoft will Patientendaten online stellen und Lüneburg gründet Fachverband für Medienabhängigkeit: Die Linkliste bietet wieder einen Überblick über interessante Meldungen dieser Woche.

 

Zypries fordert mehr Schutz der virtuellen Persönlichkeit
Auf dem dritten Nationalen IT-Gipfel in Darmstadt wurden neben Klimaschutz vor allem eGovernment und Datenschutz thematisiert. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) befürwortete den Einsatz des Internets als zentrales Medium für Staat, Wirtschaft und Konsumenten. Dabei sei es auch die Aufgabe des Staates, den digitalen Schutz der Verbraucher bestmöglich zu unterstützen.

Sind Printmedien noch zu retten?
In einer Serie untersucht sueddeutsche.de zusammen mit dem Berliner Institut für Medien- und Kommunikationspolitik die Zukunft des Journalismus. Diese Woche meldet sich Publizist Eric Altermann zu Wort. Dieser sieht schwarz für die Zukunft der traditionellen Zeitung, seit die neuen Medien ihr den Rang ablaufen. Das größte Manko seien fehlende Werbegelder.

Schaar punktet mit Charta zum Datenschutz
Der kürzlich wiedergewählte Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Peter Schaar, stößt mit seiner Zehn-Punkte-Charta für Datenschutz auf Zustimmung. Mehr Verantwortung der Unternehmen, bessere Verschlüsselungstechnologien sowie eine Stärkung der Verbraucherrechte sind nur einige der wichtigsten Forderungen. Das Zehn-Punkte-Programm folgt somit dem Vorzeigemodell Kalifornien.

Obama fährt mediale Erfolgsschiene weiter
Dass das Internet für Kommunikation zwischen Politik und Volk geradezu prädestiniert ist, zeigte der US-Präsident Barack Obama bereits im erfolgreich geführten Wahlkampf. Mit change.gov ging er den nächsten Schritt. Experten erträumen sich nun auch die Beteiligung der Bürger an Gesetzgebungsprozessen, um das Erfolgskonzept weiter halten zu können.

Millionen-Strafe wegen Facebook-Spam
Bereits im Oktober wurde ein schwerer Fall von Facebook-Missbrauch bekannt.
Nun gerät das Soziale Netzwerk erneut in die negativen Schlagzeilen. Zu 873 Millionen Dollar Schadensersatz wurde die kanadische Firma Atlantis Blue Capital verurteilt. Die Spammer entlockten mit falschen Profilen anderen Facebook-Anwendern ihre Zugangsdaten und verschickten massenweise Spam-Werbemails.

Datenschutz macht Schule
Der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. will sich künftig mehr in Schulen engagieren. Die Sensibilisierung für Wichtigkeit der eigenen Daten und möglichen Gefahren im Netz müsse schon den Heranwachsenden vermittelt werden, so BvD-Vorstand Steffen Schröder. Zusammen mit dem brandenburgischen Ministerium für Jugend, Bildung und Sport starten sie zunächst das Förderprogramm "Medienentwicklungsplanung an Schulen mit gymnasialer Oberstufe" in Potsdam.

Fachverband für Medienabhängigkeit in Lüneburg gegründet
Experten aus Wissenschaft und Praxis nehmen sich nun verstärkt Mediensüchtigen an und unterstützen Sie bei Diagnose und Behandlung der noch nicht anerkannten Krankheit. Diese entwickelt sich immer mehr zu einem unliebsamen Trend, bereits bis zu zwei Millionen der Deutschen sind davon betroffen.

Microsoft will Krankenakten online verfügbar machen
Nach dem amerikanischen Vorbild „Health Vault" will das Softwareunternehmen nun auch in Deutschland persönliche Patientendaten im Internet zur Verfügung stellen, um zum Beispiel einen Arztwechsel zu erleichtern. Bei Datenschützern, Ärzteverbänden und Krankenkassen schrillen die Alarmglocken. Ganz neu ist das Modell jedoch auch in Deutschland nicht.