Genug der Partei- und Wahlprogramme? Zu einseitig, zu trocken, kein Durchblick? Kein Problem: hier finden Sie Wegweiser zu offiziellen Wahlinfos und Einführungen ins politische System Australiens, zu journalistischer Berichterstattung und Diskussionsforen und – last but not least – etwas zum Lachen.



Das australische Wahlsystem und insbesondere das komplexe Auszählverfahren unterscheiden sich grundlegend vom deutschen System. Ausführliche Informationen zu Wahlen und zum Wählen in Australien generell finden sich bei der
Australian Electoral Commission (AEC). Kandidaten für das “House of Representatives” werden beispielsweise nicht angekreuzt, sondern durchnummeriert. Diese Präferenzen sind entscheidend, wenn kein Kandidat eine absolute Mehrheit erhält und lassen den kleinen Parteien eine nicht unbedeutende Rolle zukommen. Alle Parteien machen daher im Vorfeld der Wahl deutlich, welche Präferenzen ihre Wähler den anderen Kandidaten zuordnen sollen und stellen “How to Vote cards” zur Verfügung. Die AEC
erklärt dankenswerter Weise auch dieses eher komplexe System. Zusätzlich gibt es hier auch ein
Verzeichnis aller registrierten Parteien .

Die
Australian Broadcasting Corporation (ABC) unterhält eine exzellente Webseite zur Wahl. Neben laufend aktualisierten Nachrichten und Kommentaren bietet Antony Green einen Election Guide mit detaillierten Hintergrundinformationen und Analysen, der kaum Fragen übrig lässt. Matt Liddy kommentiert den Verlauf des Wahlkampf in seinem Weblog. Informationen stellt die ABC darüber hinaus auch in Form von Video- und Audiodateien zur Verfügung. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auch per E-Mail, SMS oder RSS auf dem neuesten Stand halten lassen.

Der
Sydney Morning Herald bietet ebenfalls einen eigenen Bereich zur Wahl an. Neben der üblichen Berichterstattung sind insbesondere das Weblog Counter Spin von Antony Loewenstein und das Web Diary hervorzuheben. Die amüsanten Cartoons von Cathy Wilcox sowie die, für die Politiker nicht immer ganz vorteilhaften, Candid Camera-Fotos sind leider nur nach einer (kostenlosen) Registrierung zugänglich.

Rupert Murdochs Zeitung
The Australian verzichtet auf einen gesonderten Bereich zur Wahl. Mit dem näherrückenden Wahltermin werden entsprechende Berichte und Kommentare aber sicher nicht schwer zu finden sein.

Wer seine grundlegenden Kenntnisse des australischen politischen Systems abseits der aktuellen Wahl auffrischen möchte, findet bei
Palmer’s Oz Politics einen hervorragenden Startpunkt. Bryan Palmer unterhält diese sehr informative Webseite (inkl. Blog) in seiner Freizeit. Nach all der seriösen Lektüre kann man sein neues Wissen dann auch gleich in mehreren Quizzes testen. Und wer sich immer noch unsicher sein sollte, welche Partei er in Australien zu wählen hätte, kann die Hilfe des
political party preference indicator in Anspruch nehmen – ohne jede Gewähr freilich.

Wer wissen möchte, was der gemeine australische Bürger zu einer Vielzahl von australischen politischen Themen zu sagen hat, sollte sich bei
Inside Politics umsehen. Um nicht nur lesen zu können, sondern auch selbst in den gut sortierten und moderierten Foren mitzudiskutieren, muss man sich (kostenlos) registrieren.

Erleichterung gefällig nach all dem Ernst? “Striving for mediocrity in a world of excellence” – auf der Suche nach dem berühmten australischen Humor wird man auf der Satireseite
The Chaser fündig. Im Design einer Online-Zeitung werden “Nachrichten” aus Politik und Sport präsentiert, die es so garantiert nicht in die Abendnachrichten schaffen würden.

Erschienen am 30.09.2004